Neuer Deichverteidigungsweg am abgerissenen Schöpfwerk Barum

Trümmer und Steinbrocken versperren den Weg am Ilmenau-Kanal-Deich zwischen St. Dionys und dem Aalkrug in Wittorf. Der Abriss des alten Schöpfwerkes Barum ist der Grund dafür, dass zurzeit nichts geht in Richtung Wittorf. Bagger und Lkw eines Abrissunternehmens beseitigen die staubigen Überreste des Schöpfwerkes, das nicht mehr benötigt wurde, nachdem der Wasserverband der Ilmenau-Niederung 2016 ein neues und leistungsstärkeres Pumpwerk in Fahrenholz in Betrieb genommen hatte.

Das neue Schöpfwerk einige Kilometer weiter unterhalb am Ilmenau-Kanal ersetzt drei andere, die zuvor in Betrieb waren: zwei in Fahrenholz, die schon abgerissen wurden, und das in Barum. Bei einem Elbe-Hochwasser, einer Sturmflut an der Nordsee oder starkem Dauerregen werden die gewaltigen Pumpen eingeschaltet und befördern die überschüssigen Wassermassen im Einzugsgebiet der Neetze aus der Elbmarsch in den Ilmenau-Kanal.
Den Abriss des Schöpfwerkes Barum nutzt der Artlenburger Deichverband (ADV), um den dortigen Deichverteidigungsweg zu sanieren. Meterhohe Sandberge lassen das Vorhaben bereits erahnen. „Bisher verlief der Verteidigungsweg auf dem Deich. Jetzt ziehen wir ihn schlank am Binnendeich entlang“, berichtet Geschäftsführer Norbert Thiemann. Neben den 60 Kilometern Deich an der Elbe ist der ADV auch zuständig für die 19 Kilometer Ilmenau-Kanal-Deich und drei Kilometer Neetze-Kanal-Deich.
Den Fortschritt der Arbeiten in Barum begutachtet der ADV bei seiner Herbstdeichschau am Freitag, 27. Oktober, die um 9 Uhr in Laßrönne beginnt.
Bevor die Baustelle in Augenschein genommen wird, steht zuvor ein weiterer Stopp an. „In Fahrenholz wurde ein Wochenendhaus am Deich abgerissen. Das bietet uns die Möglichkeit, auch dort den Deichverteidigungsweg neu zu gestalten und an die innerörtliche Straße baulich anzupassen“, berichtet Verbands-Ingenieur Ansgar Dettmer. Dadurch hat sich die Zufahrt zum neuen Schöpfwerk verbessert, ergänzt Deichhauptmann Hartmut Burmester.
Durch den Abriss des alten Pumpwerks und den Bau der neuen Anlage wurden Wege des ADV in Mitleidenschaft gezogen. „Diese setzen wir wieder instand“, so Geschäftsführer Norbert Thiemann. Überdies plant der ADV gemeinsam mit der Stadt Winsen/Luhe den Bau eines neuen Weges an der Roddau. „Nach dem bereits in Planung befindlichen Deichneubau am Kanal können wir diesen später als Verteidigungsweg bei Hochwasser nutzen“, erklärt er das gemeinsame und zukunftsweisende Projekt mit der Stadt.