Deichneubau schließt Lücke am Ilmenau-Kanal in Barum

Die Deichlinie am Ilmenau-Kanal zwischen St. Dionys und Barum ist wieder geschlossen. „Dort, wo einst das Schöpfwerk stand, steht nun ein schwarzer Deich“, sagt Wasserbauingenieur Ansgar Dettmer vom Artlenburger Deichverband. Eine Lücke klaffte bis vor kurzem noch an der Stelle im Deich, an der das Schöpfwerk Barum vor kurzem abgerissen wurde. Doch nun ist das Loch gestopft. „Denn in den vergangenen Wochen wurde auf einer Länge von 200 Metern ein neuer Deich gebaut, der sich in den vorhandenen einfügt“, berichtet Michael Sprätz vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg. Der Sandkern ist bereits fertig, zurzeit wird die Deckschicht aus Klei aufgebracht, auf der später das Gras wächst, das mit seinem Wurzelwerk das Bauwerk stabil macht.

Das Wort Klei leitet sich von kleben ab, da Klei-Boden dazu neigt, hartnäckig an den Schuhen zu haften. Wegen seiner hohen Bindigkeit wird der schwere Marschboden traditionell im Deichbau genutzt. Sein Vorteil ist, dass er einen hohen Widerstand gegen Auswaschung bei Hochwasser bietet. „Das Klei-Material für den neuen Deichabschnitt in Barum kommt von der nicht weit entfernten Abbaustelle in Oldershausen“, so Michael Sprätz.
Ansgar Dettmer ist froh, dass der Lückenschluss am Ilmenau-Kanal vollzogen wurde. „Weil der Deich nun wieder hochwassersicher ist“, sagt er. Auch wenn es lange keine vergleichbar dramatischen Wasserstände wie beim Hochwasser in der Elbe gab, so hat der Kanaldeich dennoch eine wichtige Bedeutung. „Letztmalig staute sich 2013 das Wasser im Ilmenau-Kanal über mehrere Tage hinweg kräftig, weil kein ausreichender Abfluss über das Sperrwerk Hoopte in die Elbe möglich war“, erinnert sich der Verbandsingenieur, der für die Unterhaltung und Pflege der Deiche am Ilmenau-Kanal verantwortlich ist. „Ohne diese würden Flächen und nahe Ortslagen wie zum Beispiel St. Dionys und Barum bei hohen Wasserständen überflutet werden“, erläutert er, „ sowohl Eigenhochwasser der Ilmenau als auch der Rückstau, verursacht durch die Elbe, können hier zum Problem werden, der Schutzdeich hat deshalb seine Berechtigung“.