Neuer Deichverteidigungsweg am Ilmenau-Kanal
Bau zwischen Aalkrug und Oldershausen beginnt
Der Deichverteidigungsweg am Ilmenau-Kanal zwischen der Gaststätte Aalkrug in Wittorf und der Ortschaft Oldershausen in der Samtgemeinde Elbmarsch wird für die kommenden drei Monate zur Baustelle. „Der Weg muss erneuert werden, weil er während des Abrisses des Schöpfwerkes Barum durch den Baustellenverkehr stark beschädigt wurde“, berichtet Ansgar Dettmer, Geschäftsführer des Artlenburger Deichverbandes (ADV).
Die Spurbahnen und die Schotterpiste im Bereich Oldershausen werden auf einer Länge von zwei Kilometern durch eine Betonbahn mit befahrbarem Grünstreifen ersetzt. „Die neue Straße ist mit drei Metern dann breiter als der bisherige Deichverteidigungsweg, der darüber hinaus auch höher am Deich angelegt wird“, so Ansgar Dettmer. Die Vorteile der neuen Konstruktion sehen er und Deichhauptmann Hartmut Burmester vor allem darin, dass die Mitarbeiter die schweren und breiten Fahrzeuge, die der ADV für die Deichunterhaltung einsetzt, besser manövrieren können. „Und bei einer möglichen Deichverteidigung ist gewährleistet, dass Einsatzkräfte große Fahrzeuge auch unter widrigen Bedingungen problemlos lenken können“, erläutert Hartmut Burmester.
Die ersten Arbeiten zwischen dem Aalkrug und Oldershausen haben bereits begonnen. Der untere Teil der Grasnarbe des Deiches wurde abgestochen. „Während der Bauphase kommen Landwirte auf ihre Äcker und Felder, die am Weg liegen. Sie müssen aber mit Behinderungen rechnen“, sagt Ansgar Dettmer. Für Fußgänger und Radfahrer ist der Streckenabschnitt gesperrt, Autofahrer dürfen den Deichverteidigungsweg in diesem Bereich ohnehin nicht befahren. Ausnahme sind die Anlieger, die die Straße nutzen dürfen. Der Deichverband hat Anwohner und Flächeneigentümer über mögliche Beeinträchtigungen mit einem Schreiben informiert. „Während der Betonierungsarbeiten kann es kurzfristig zu einer kompletten Sperrung kommen. Darüber informieren wir dann aktuell auf der Internetseite des Artlenburger Deichverbandes“, sagt der ADV-Geschäftsführer.
Die Sanierung schlägt mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. Die Mittel fließen aus dem Mehrjahres-Programm „Schutzdeicherneuerung hinter dem Ilmenau-Sperrwerk“, für das das Land zuständig ist. Der ADV ist Projektträger. Die Arbeiten führt die auf Deichbau spezialisierte Firma Jeschke aus Wittmund durch, Planung der Maßnahme und Bauleitung liegen in Händen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg.
„Die Neugestaltung des Weges ist für uns gleichzeitig auch der Beginn der Deichanpassung am Ilmenau-Kanal“, sagt Deichhauptmann Hartmut Burmester. Es ist geplant, im Laufe der kommenden Jahre den Kanaldeich baulich so zu gestalten, dass er niedriger wird, stattdessen aber eine dickere Klei-Deckschicht erhält. „Dadurch wird er wehrhafter gegen Wasser“, erläutert Ansgar Dettmer. Der Zeitplan ist jedoch noch offen. „Zunächst hat der Ausbau der Elbdeiche im Tidebereich Priorität. Da inzwischen die neuen Bemessungswasserstände für Hochwasser vorliegen, werden wir wohl bis Ende des Jahres wissen, wie hoch die Deiche zwischen Rönne und Hoopte künftig sein sollen“, so Burmester und Dettmer.